Montag, 12. Oktober 2009

Moo Ban Dek/ oder 10 Tage im Jungle

Montag, 12. Oktober 2009 4
Hallo allerseits!
Ich blogge wieder!
Die letzten 10 tage durfte ich mit neun anderen Austauschschuelern im Jungle verbringen. Wir waren als Freiwillige in einem Kinderheim stationiert. Unsere Aufgabe bestand im wesentlichen daraus, mit sehr vielen, kleinen, unerzogenen Kindern/ Blagen zu spielen und Programm zu organisieren. So weit zu den Formalien, die Praxis sah etwas anders aus. Unsere Unterkunft bestand aus vier Hauesern im traditionell thailaendischen Stil. Das bedeutet, dass sie in ungefaehr drei Metern Hoehe UEBER dem Boden gebaut sind und wegen der permanenten Hitze auch sehr offen.
Das mit dem auf Baumstaemmen bauen macht in so fern echt Sinn, da Thaihaeuser in aller Regel nicht weit von Fluessen stehen und diese nicht selten Hochwasser fuehren. In unserem Fall bedeutet nah am Wasser direkt neben einem ziemlich grossen Fluss mit Staudamm und wunderschoenem Blick, sowie alltaeglichen Badespasszeremonien im erfrischendem Nass. Einmal war auch eine Hochwasseruebung, nur fuer den Fall, dass der Damm bricht. War sehr witzig, mit den Kleinen auf einen Berg zu rennen, also mit einer riesen Horde Kleiner...
Wir haben im Prinzip maximal zwei oder drei Stunden pro Tag etwas mit den Kindern gemacht, da es wirklich, wirklich anstrengend war sie zu beschaeftigen. Unsere Spiele und geplanten Aktivitaeten waren auch praktisch nicht durchfuehrbar, da die Kinder nach einiger Zeit immer anfingen uns zu beklettern, anzuspringen und als Pferde zu benutzen. Sie hatten ohnehin sehr wenig Respekt. Beispiel: Angela aus den USA hatte Geburtstag und wir haben in Kanjanaburi, der naechsten Stadt, eine Torte besorgt. Dana, eine westliche Englischlehrerin aus London hatte sich netterweise dazu bereit erklaert, den Kuchen in ihrem Kuehlschrank zwischenzulagern. Am naechsten Tag dann die 'Ueberraschung'. Der Kuchen war weg, bzw. eher im Zimmer verstreut und aufgegessen und als nette Hinterlassenschaft ein Haufen Scheisse in dem Chaos. Danke Kinder.
Wahrscheinlich liegt das einfach daran, dass es zu wenig Personal gibt, obwohl die Situation in dem Kinderheim sehr gut ist. Die Kinder werden geradezu mit Geschenken und Kram ueberhaeuft! Es gibt auch ganz guten Unterricht und Foerderung, alles eher alternativ angehaucht, aber im Grunde echt gut. Man hat uns allerdings am Anfang gesagt, dass die meisten Kinder irgendwie einen Knacks haben...
Nun zurueck zu den angenehmen Dingen. Ich nehme es schonmal vorweg, wir hatten unheimlich viel Spass.
Ich meine, man stecke zehn Jugendliche in vier Haueser abgeschieden im Jungle, versorge sie mit wirklich ganz leckerem Essen und lasse sie sonst praktisch tun und lassen, was sie wollen!
Morgens haben wir es eigentlich immer hingekriegt vor neun oder zehn aufzustehen. Dann gab es Fruestueck und anfangs sind wir auch noch alle munter ins Flusswasser gehopst, aber es wurde irgendwann zu muesehlig die zahlreichen Miniblutegel abzusammeln, welche man bekam, da der Fluss morgend kaum Wasser fuehrt und praktisch still steht. Der Vormittag war immer unterschiedlich. Einmal haben wir mit den aelteren Kindern gerbartikt, zwei andere Male geholfen ein Haus zu bauen und dabei so das ein oder andere sehr ekelige und durchaus giftige Getier zu Tage befoerdert. Nachmittags wurde gespielt, was der eigentliche Hauptgrund unserer Anwesenheit war. Ich persoenlich habe es zu meiner Schande des oefteren bevorzugt mit einigen anderen in die 50 Minuten entfernte Stadt Kanjanaburi zu fahren, Suessigkeiten und Obst einzukaufen und zu chillen. Ich hab da jetzt auch eigentlich kein schlechtes Gewissen, habe wirklich viel fuer die Schatzsuche geplant und irgendwer musste ja die Kuchen kaufen, die Suessigkeiten fuer die Kinder und fuer uns, sowie fuer eine gesunde auf Obst basierende Ernaehrung achten, also...
Abends, wurde gechillt, Musik gehoert, Filme auf den mitgebrachten Laptops gesehen, Party gemacht und schliessilich auf einem grossen Haufen draussen unterm Sternenhimmel genaechtigt und von einer Unmenge Muecken und Ameisen terrorisiert. Auf Grund der offenen Bauweise unserer Haueser war es auch ganz egal, ob man nun draussen geschlafen hat oder drinnen. Es gab ueber all sehr dicke Speinnen, Gottesanbeterinnen (oder so aehnlich) und giftgruene riesen Grashuepfer...
Am letzten wirklichen Tag sind wir zum Erawan Wasserfall gefahren. Wir sind ganz frueh gestartet, um nicht mit den grossen Touristenstroemen zu kollidieren. Es ist auch einfach ein wunderschoener Ort. Man kann auch fuer ich glaube 30 Baht also 60 Cent pro person campen.
Der Wasserfall hat 7 Etagen und wir sind ganz nach oben geklettert. Das ist ein ziemlihes Abenteuer und nicht ganz ungefaherlich. Aber Es lohnt sich und es ist einfach wunderschoen (Bilder folgen).
Man muss eine ziemliche schweisstreibende Kletterpatie hinlegen, bis man oben ist. Das Wasser ist ueberall tuerkisblau und es gibt eine menge Fische. Eine kleine Sorte saugt an einem, wenn man zu nah am Rand ist. Das ist eigentlich gesund und reinigend, hat mir aber irgendwie Angst gemacht.
Abschliessend kann ich nur sagen, das wir alle eine prima Zeit vielleicht eine der geilsten und der besondersten bisher, da die meisten nie so wohnen koennen und so einen mords Spass hat man auch nicht immer ;D


PS: Moo Ban Dek ist meiner Meinung nach eine wirklich lohnenswerte und gute Einrichtung. Es soll nicht so klingen, als ob das Gegenteil der Fall ist. Ihr koennt euch mit einem Blick auf die Wesite selbst davon ueberzeugen. Mir hat das Konzept und auch die Umsetzung im Grunde serh Gefallen und alle dort geben ihr Bestes!
 
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